Honig vs. Ahornsirup – Welches Naturprodukt ist gesünder?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Die Frage, ob roher Honig oder Ahornsirup der bessere natürliche Süssstoff ist, beschäftigt viele Gesundheitsbewusste. Wer hat also die Nase vorn?

honig im glas
Honig und Ahornsirup landen bei vielen Menschen regelmässig auf dem Tisch. - Depositphotos

Süsse Verführung oder gesunde Alternative? Für viele Menschen darf Honig auf dem Brot oder Ahornsirup zu Pfannkuchen nicht fehlen.

Doch welches der beiden Produkte schneidet im Gesundheitsvergleich besser ab? Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengetragen.

Honig: Süsser Reiz dank fleissiger Bienen

Bienen produzieren rohen Honig aus dem Nektar blühender Pflanzen wie Wildblumen, Eukalyptus, Kaffee und süssen Orangen-Zitrusfrüchten. Die Hersteller gewinnen den Honig aus der Wabe oft mithilfe einer Zentrifuge.

Diese Maschine schleudert die Wabe schnell um ihren eigene Achse und trennt so das Wachs vom flüssigen Gold.

Diese Vorteile bietet Ihnen Honig

Honig besitzt antimikrobielle Eigenschaften und kann bei Magen-Darm-Erkrankungen beruhigend wirken. Seine Enzyme, Antioxidantien und Flavonoide unterstützen die Verdauung, schützen Zellen vor Schäden und haben entzündungshemmende Wirkungen.

flüssiger honig
Honig enthält die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, C und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Zink, die das Immunsystem stärken und wichtige Körperfunktionen unterstützen. - Depositphotos

Die in Honig enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe stärken das Immunsystem und fördern die allgemeine Gesundheit. Medizinischer Honig wird erfolgreich zur Wundheilung eingesetzt, da er die Abstossung abgestorbenen Gewebes beschleunigt und ein feuchtes Heilungsmilieu schafft.

Honig kann auch bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten sowie bei Entzündungen im Mund-, Rachen- und Magenbereich helfen. Als natürliches Einschlafmittel fördert Milch mit Honig aufgrund des enthaltenen L-Tryptophans den Schlaf.

Gold aus dem Baum: Die Kunst der Ahornsirup-Herstellung

Ahornsirup wird im Frühjahr aus Zuckerahorn- oder Schwarzahornbäumen gewonnen. Dazu werden kleine Löcher in die Rinde gebohrt und der süsse Saft mit Schläuchen in Sammelbehälter geleitet.

Der gesammelte Ahornsaft enthält noch viel Wasser und muss eingedickt werden. In speziellen Verdampfern wird der Saft langsam auf etwa 100 Grad Celsius erhitzt, wodurch das Wasser verdampft und der Saft konzentrierter wird.

Durch das Einkochen entwickeln sich die typischen Farb- und Geschmacksnuancen des Ahornsirups. Der fertige Sirup hat einen Zuckergehalt von 66 bis 67 Prozent und wird gefiltert, bevor er in Flaschen oder Fässer abgefüllt wird.

Auch Ahornsirup tut Ihrem Körper gut

Ahornsirup bietet Ihnen eine natürliche Alternative zu raffiniertem Zucker mit weniger Kalorien. Sie können von 34 Prozent weniger Kalorien im Vergleich zu Haushaltszucker profitieren und gleichzeitig einen ausgeprägten Geschmack geniessen.

ahornsirup und pfannkuchen
Ahornsirup enthält fast viermal so viel Kalium und deutlich mehr Kalzium als Honig, obwohl diese Nährstoffe im Honig am häufigsten vorkommen. - Depositphotos

Mit Ahornsirup nehmen Sie wichtige Nährstoffe wie Vitamin B2, Mangan und Kupfer zu sich. Diese Mineralstoffe unterstützen Ihren Knochenstoffwechsel, schützen Ihre Zellen vor oxidativem Stress und tragen zur Gesundheit Ihres Bindegewebes bei.

Ahornsirup enthält wie Honig zudem sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die zellschützend und entzündungshemmend wirken. Sie können von diesen gesundheitsfördernden Eigenschaften profitieren, wenn Sie Ahornsirup in Massen in Ihre ausgewogene Ernährung integrieren.

Honig vs. Ahornsirup: Der Kalorienvergleich

Honig enthält etwa 300 Kalorien pro 100 Gramm und besteht hauptsächlich aus Fruktose und Glukose. Er liefert kleine Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

Ahornsirup hat mit circa 260 Kalorien pro 100 Gramm etwas weniger Energie. Er enthält mehr Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium als Honig.

Beide Süssungsmittel sind kalorienreich und sollten massvoll genossen werden. Ahornsirup hat einen leichten Vorteil bei den Mineralstoffen, während Honig mehr Antioxidantien mitbringt.

Geschmack und Vielseitigkeit

Honig überzeugt durch seine Vielfalt an Sorten mit unterschiedlichen Aromen. Von mild-blumig bis kräftig-würzig ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Ahornsirup hat ein einzigartiges, karamellartiges Aroma mit holzigen Noten. Er ist weniger süss als Honig und bringt eine angenehme Komplexität in Gerichte.

waffeln mit blaubeeren und ahornsirup
Ein Schuss Ahornsirup macht das Dessert besonders saftig und aromatisch. - Depositphotos

Beide eignen sich zum Backen, für Desserts und zum Verfeinern von Getränken. Honig ist vielseitiger einsetzbar, während Ahornsirup in bestimmten Rezepten unersetzlich ist.

Preis und Verfügbarkeit

Honig ist weltweit verbreitet und in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Die Preise variieren je nach Sorte und Herkunft allerdings erheblich.

Ahornsirup ist teurer und weniger weit verbreitet als Honig. Er wird hauptsächlich in Nordamerika produziert und ist in Europa oft ein Nischenprodukt.

Die Verfügbarkeit und der Preis sprechen für Honig als alltagstauglichere Option. Ahornsirup bleibt in unseren Breitengraden oft ein Luxusprodukt für besondere Anlässe.

Welcher Süssstoff ist gesünder?

Tja, das lässt sich nicht genau beantworten. Wie immer kommt es auf Ihre Bedürfnisse, Ihre gesundheitliche Vorgeschichte sowie individuelle Präferenzen an.

Honig und Ahornsirup sind beliebte Süssungsmittel, bergen jedoch gesundheitliche Risiken. Beide bestehen hauptsächlich aus Zucker und können bei übermässigem Verzehr zu Übergewicht, Karies und Diabetes führen.

honig und müsli
Bei Fructoseintoleranz sollten Sie auf Honig verzichten, da er einen hohen Fruchtzuckergehalt aufweist. - Depositphotos

Honig kann Clostridium-botulinum-Sporen enthalten. Diese können zu Entzündungen des Nervensystems führen und sind insbesondere für Säuglinge unter zwölf Monaten gefährlich. Für Diabetiker vorteilhaft kann sein, dass Ahornsirup den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt als Haushaltszucker.

Beide Produkte enthalten geringe Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Trotz ihrer natürlichen Herkunft sollten sie aufgrund des hohen Zuckergehalts nur sparsam verwendet werden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen