Süsse Sünde: Der perfekte Zeitpunkt für Zucker
Manchmal verlangt uns nach Süssem, aber die Angst vor gesundheitlichen Folgen hält uns zurück. Gibt es ihn, den perfekten Zeitpunkt für Zucker?
Wenn der Heisshunger auf etwas Süsses uns packt, meldet sich bei manchen das schlechte Gewissen. Denn dass Zucker uns nicht guttut, wissen wir in der Regel alle.
Aber gibt es vielleicht eine Art Zeitfenster, in dem ein wenig Naschen gar nicht (so) schlimm ist?
Zucker – Freund oder Feind?
Zucker kann unser Leben versüssen. Ein leckerer Donut an einem trüben Tag oder ein Glas Nutella nach einer heftigen Trennung sind Balsam für manche Seele.
Doch trotz seiner verführerischen Eigenschaften warnen viele vor den negativen Auswirkungen des Zuckers auf unsere Gesundheit.
Zucker als Energiequelle
Was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir Zucker konsumieren? Der verzehrte Zucker wird in Glukose umgewandelt und ins Blut absorbiert.
Infolge steigt unser Blutzuckerspiegel und es kommt zur Ausschüttung von Insulin, damit die Muskeln die Glukose als Energiequelle nutzen können. Ist der Insulinspiegel aber oft und stark erhöht, begünstigt er eine sogenannte Insulinresistenz: den Versuch des Körpers, sich und insbesondere die Leber vor der Zuckerschwemme zu schützen.
Das wiederum ist der Wegbereiter für Typ-2-Diabetes. Wichtig: Das Problem ist Zuckerschwemme – nicht Zucker an sich.
Sind manche Zuckervarianten besser als andere?
Hat man Lust auf Zucker, sollte man immer natürlichen Zucker wie Fruktose bevorzugen. Dieser kommt beispielsweise in Obst und Gemüse vor und bringt zusätzlich Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralien mit.
Diese können potenziell negative Auswirkungen von Zucker abmildern. Natürlicher Zucker ist aufgrund der zusätzlichen Nährstoffe und der langsameren Absorptionsrate damit oft die bessere Wahl.
Zugesetzten Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken sollte man ganz meiden. Hilfreich sind hier die Nährwertangaben auf entsprechenden Produkten.
Wann ist die beste Zeit für Zuckergenuss?
Wenn einem nach Süssem ist, sollte man also natürlichen Zucker, und diesen am besten während des Tages zu sich nehmen. Es gibt allerdings keine wirklich «beste» Zeit dafür.
Wichtig ist vielmehr das richtige Zusammenspiel: Eine Kombination aus Proteinen, Ballaststoffen oder gesunden Fetten kann helfen, die Aufnahme zu verlangsamen und Blutzuckerspitzen zu verhindern.
Sinn macht es mitunter auch, Desserts nach dem Mittagessen einzuplanen. Einfach deshalb, weil man dann im Laufe des Tages noch genug Zeit hat, die Kalorien zu verbrennen.
Sündigen erlaubt, aber in Massen
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, den Anteil von zugesetztem Zucker auf weniger als zehn Prozent der täglichen Kalorien zu beschränken. Das heisst also nicht, dass man gar nicht «sündigen» darf.
Gelegentliche süsse Leckereien sind durchaus erlaubt, aber die Portionsgrössen sollte man im Blick behalten.
Zucker kann also klar Teil einer ausgewogenen Ernährung sein, solange wir bewusst damit umgehen und ihn zur richtigen Tageszeit geniessen.