Was ist die makrobiotische Ernährung und ist das noch gesund?

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 17.07.2024 - 15:49

Die Meinungen der Experten gehen beim Thema makrobiotische Ernährung auseinander. Erfahren Sie hier die Pros und Cons.

Makrobiotische Ernährung, Körner, Samen und Nüsse auf dem Tisch.
Pflanzliche Ernährung enthält viele Körner, Samen und Nüsse und ist gut für das Mikrobiom. - Depositphotos

«Makrobiotisch» ist von den griechischen Wörtern «macro» für gross und «bio» für Leben abgeleitet. Die makrobiotische Ernährung wurde vom japanischen Philosophen George Ohsawa entwickelt.

Er glaubte an einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheit, der viele Aspekte des Lebensstils umfasst: angefangen von der Ernährung – einschliesslich der «Yin und Yang» Energie der Lebensmittel – bis hin zu Bewegung und Meditation.

Die makrobiotische Ernährung zielt auch darauf ab, Lebensmittel zu vermeiden, die Toxine enthalten, und im Einklang mit der Natur zu arbeiten.

Wie funktioniert die makrobiotische Ernährung?

Die makrobiotische Ernährung konzentriert sich darauf, Bio-, lokal angebaute und saisonale Produkte zu wählen. Es geht weniger darum, das Gewicht zu kontrollieren, sondern vielmehr darum, einen ausgewogenen Lebensstil zu schaffen.

Bohnen roh im Sack.
Auch Bohnen gehören bei dieser Ernährungsweise mit auf den Teller. - Depositphotos

Die Diät ist grob wie folgt aufgeteilt: 40-60 Prozent sind Vollkornprodukte wie brauner Reis, Gerste, Hafer und Buchweizen und 20-30 Prozent sind Obst und Gemüse.

10-25 Prozent sind Bohnen und Produkte wie Tofu, Miso und Tempeh sowie Meeresgemüse wie Seetang. Einige Menschen nehmen auch kleine Mengen von Essiggurken, fermentiertem Gemüse, Nüssen, Samen und gelegentlich Bio-Fleisch oder Fisch zu sich.

Welche Lebensmittel sollten Sie vermeiden?

Lebensmittel, die reich an Fett, Salz und Zucker sind, sowie verarbeitete Lebensmittel und künstliche Zutaten sollten vermieden werden. Einige vermeiden Fleisch, Milchprodukte und Eier ebenso wie tierische Fette und genetisch veränderte Lebensmittel.

Zum makrobiotischen Lifestyle gehört auch, nur zu essen und zu trinken, wenn der Körper es braucht. Gründlich zu kauen und zum Kochen und Aufbewahren natürliche Materialien wie Holz, Glas und Porzellan zu verwenden, ist ebenfalls wichtig.

BBQ, Korn und Pilze.
Wer es ernst mit dem Lifestyle-Change meint, grillt sein Gemüse öfters über dem Feuer. - Depositphotos

Mikrowellen und elektrische Herdplatten sollten vermieden und das Wasser vor dem Kochen oder Trinken gereinigt werden. Alles nicht so einfach einzuhalten, aber wer konsequent sein will, hält sich dran.

Die Forschungsergebnisse für makrobiotische Ernährung

Es gibt einige Forschungsergebnisse, die belegen, dass eine makrobiotische Ernährung für einige Menschen Vorteile haben kann. Aus ernährungsphysiologischer Sicht zeigen Studien allerdings, dass die Zusammensetzung der Ernährung die empfohlenen Tagesmengen für bestimmte Nährstoffe überschreitet.

Andere kämen allerdings zu kurz. Die pflanzenbasierte Ernährung bietet jedoch entzündungshemmende Vorteile, die das Risiko von chronischen Krankheiten senken können.

Studien deuten auch darauf hin, dass eine makrobiotische Ernährung positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben kann. Sie senkt die Blutfette und Cholesterinwerte und ist daher vorteilhaft für den Blutdruck.

Die Makro-Diät für Diabetiker und Übergewichtige

Die Ernährungsaspekte des Plans gelten auch als vorteilhaft für Menschen mit Typ-II-Diabetes. Auch Nicht-Diabetiker, die unter reaktiver Hypoglykämie (extrem niedrigem Blutzucker innerhalb von vier Stunden nach einer Mahlzeit) leiden, profitieren.

Frau mit Pen für Diabetes Typ 1
Wer unter Diabetes leidet, für den kann diese Ernährungsform vorteilhaft sein. - Depositphotos

Wenn Gewichtsabnahme Ihr Ziel ist, kann eine makrobiotische Ernährung das Richtige für Sie sein. Aber achten Sie darauf, dass Sie eiweissreiche Lebensmittel nicht durch zu viele stärkehaltige Kohlenhydrate wie Getreide und Reis ersetzen.

Ist die makrobiotische Ernährung gesund?

Die makrobiotische Ernährung ist typischerweise reich an nährstoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse und Vollkornprodukten. Es ist wichtig zu beachten, dass sie aufgrund ihrer restriktiven Natur bei bestimmten Gruppen möglicherweise nicht den Kalorienbedarf deckt.

Obst und Gemüse
Bei einer fettarmen Diät stehen viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. - Depositphotos

Daher können für Kinder, ältere Menschen und Menschen, die an einer chronischen Krankheit wie Krebs leiden, Einschränkungen bei bestimmten Lebensmittelgruppen gelten. Bestimmte Mineralien und Vitamine sind bei der makrobiotischen Ernährungsform begrenzt, darunter Calcium, Eisen, die Vitamine B12 und D sowie Protein.

Dennoch gibt es Elemente der Ernährung, die hilfreich sein können, solange sie in moderater Weise befolgt wird. Mehr Obst und Gemüse zu essen und den Salz-, Zucker- und Fettgehalt zu senken, wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit und möglicherweise auf die Verringerung des Risikos bestimmter Krebsarten aus.

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