Gedankenkarussell stoppen: Praktische Tipps
Wenn sich Gedanken unaufhaltsam im Kopf drehen, kann das enorm belastend sein. Hier finden Sie einige praktische Tipps, um das Karussell zu stoppen.
Unsere Gedanken schwirren kontinuierlich durch unseren Kopf. Einige sind flüchtig, andere können wir nach getaner Arbeit oder nach einer Weile des Überlegens loslassen. Wieder andere können ständig wiederkehren und fangen an, sich im Kreis zu drehen.
Von da an wird es unangenehm – das Gedankenkarussell fängt an sich zu drehen. Unaufhaltsam, oft sogar immer schneller. Eine enorme seelische Belastung entsteht.
Die Kontrolle über unsere Gedanken
Gedanken können sich unbewusst einschleichen, oft ohne, dass man sich ihnen bewusst ist. Daher ist es hilfreich, sich immer wieder aktiv seiner Gedanken bewusst zu werden und in sich hineinzuhorchen. Sie merken, dass sie wieder auf dem Gedankenkarussell Runden drehen? Hier finden Sie praktische Tipps, wie sie einen Stopp einlegen.
Nicht immer reichen einfache Tipps, um den sich unaufhaltsam drehenden Gedankenstrom zu stoppen. Zögern Sie in diesem Fall nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Zurück zu den Sinnen
Sobald Sie merken, dass sich das Karussell dreht: fokussieren Sie sich auf die Realität. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung, nehmen Sie bewusst ihre Umgebung wahr. Wie fühlt sich der Stuhl an, auf dem Sie sitzen?
Das bewusste Wahrnehmen der Umgebung ist ein gutes Mittel, sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. Spüren mit allen Sinnen kann den überaktiven Geist dazu bringen, ruhiger zu werden. Das Gedankenkarussell stoppt.
Visualisieren: den Kopf «lüften» und den Körper spüren
Stellen Sie sich vor, in Ihrem Kopf gäbe es ein Fenster oder eine Tür. Malen Sie sich das Fenster oder die Tür genau aus und öffnen Sie es. Genau so, wie sie einen Raum auslüften würden, lassen Sie so sinnbildlich frische Luft ihn Ihren Geist.
Konzentrieren Sie sich auf einen Körperteil, der sich ruhig anfühlt. Vielleicht ist es ihr kleiner Finger, vielleicht der grosse Zeh oder Ihre Nasenspitze. Lenken Sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf dieses Gefühl. Stellen Sie sich anschliessend vor, wie es sich in Ihrem ganzen Körper ausbreitet.
Den Sorgen ein Gesicht geben – oder ihnen danken
Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie sich vorstellen, Ihre Gedanken wären ein verängstigtes Kind. Tun Sie also, was Sie in so einem Fall auch sonst tun würden. Ruhig zuhören, beruhigen und nach einer Lösung suchen.
Sie können auch versuchen, ob folgender Tipp Ihnen hilft: Danken Sie Ihren Sorgen und Gedanken. Das mag im ersten Moment komisch klingen. Aber Sorgen sind oft ein Warnsignal.
Sie wollen uns auf eine Situation vorbereiten oder uns helfen, ein Ereignis zu verhindern. Das Problem dabei ist, dass sie uns in den meisten Fällen nicht weiterbringen. Sorgen und Gedanken aktiv zu begegnen, kann uns helfen, sie loszuwerden.
Sorgen-Inventar und Aktionsplan
Immer wieder machen wir uns Gedanken uns Sorgen; verlieren uns in Worst-Case-Szenarien. Doch eintreten tut nicht mal ein Bruchteil davon.
Schauen Sie zurück und erinnern Sie sich an Dinge, über die Sie sich in der Vergangenheit den Kopf zerbrochen haben. Das kann helfen, die aktuellen Gedanken zu einzuordnen.
Sie können Sie sich auch Fragen, ob es etwas gibt, was Sie aktiv tun können. Falls ja, schreiben Sie sich konkrete Aktionen auf und entwickeln Sie einen Plan. Wenn Sie die nächsten Schritte kennen und aktiv werden können, wird das Karussell stoppen.
Selbstvertrauen stärken
Oft machen wir uns zu viele Gedanken und Sorgen, weil uns Informationen und Erfahrungswerte fehlen. Versuchen Sie, Vertrauen in Ihr künftiges Selbst zu haben. In der Vergangenheit haben Sie immer wieder bewiesen, dass Sie sich neuen Situationen anpassen und dazulernen können. Was in der Vergangenheit geklappt hat, hat gute Chancen, wieder zu funktionieren.
Es kann aber auch sein, dass Sorgen und Gedanken immer wiederkehren und sich partout nicht anhalten lassen wollen. In diesem Fall ist es ratsam, sich Hilfe von aussen zu suchen. Fachpersonen können Ihnen helfen, die zugrundeliegenden Probleme zu erkennen und daran zu arbeiten.