PTBS: Wie Sie Anzeichen erkennen und Hilfe finden

Andrea Abrell
Andrea Abrell

Am 09.08.2024 - 06:29

Laut dem Vergleichsportal «Comparis» weisen knapp 1,5 Prozent der Schweizer eine Posttraumatische Belastungsstörung auf. Aber Therapien bieten Hilfe.

Frau mit Depressionen.
Eine posttraumatische Belastungsstörung kann ganz verschiedene Symptome haben, wie etwa Depressionen. - Depositphotos

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine Erkrankung, die durch das Erleben oder Beobachten traumatischer Ereignisse ausgelöst wird. Sie kann jeden treffen.

Oft hört man von Kriegsveteranen mit PTBS. Aber auch Personen, die persönliche Traumata wie Unfälle mit dem Auto oder Naturkatastrophen erfahren haben, leiden bisweilen darunter.

Vor allem Flashbacks und Albträume sind als typische Symptome bekannt. Darüber hinaus gibt es jedoch viele weitere Anzeichen einer PTBS, die weniger offensichtlich sind.

Die Vielfalt der Symptome erkennen

Neben den klassischen Merkmalen wie dem Wiedererleben des Traumas in Form von Flashbacks gibt es zahlreiche andere Symptome einer PTBS. Dazu gehören unter anderem Schlafprobleme sowie ein Vermeidungsverhalten gegenüber Orten oder Situationen, die an das Trauma erinnern könnten.

Auch chronischer Schmerz und Konzentrationsschwierigkeiten zählen zu den möglichen Folgen einer PTBS. Viele Betroffene empfinden überdies Gefühle von Panik.

Mann vor Autowrack.
Auch ein Autounfall kann eine posttraumatische Belastungsstörung hervorrufen. - Depositphotos

Zudem erleben einige Menschen Zustände erhöhter Wachsamkeit (Hypervigilanz), was ihren Alltag stark beeinträchtigen kann. Auch mangelndes Interesse an Aktivitäten, emotionale Taubheit oder soziale Isolation treten manchmal auf.

Eine komplexe Diagnose

Für eine korrekte Diagnosestellung ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Mensch nach einem traumatischen Ereignis eine PTBS entwickelt. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Sie reichen von genetischen Faktoren über frühere Erfahrungen. Zudem trägt zu einer solchen Störung auch ein fehlendes, stabilisierendes Umfeld bei.

Behandlungen für Menschen mit PTBS zielen darauf ab, ihnen Strategien an die Hand zu geben. Mit diesen können sie gezielt mit ihrer Vergangenheit umgehen und ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Wege zur Bewältigung finden

Trotz aller Schwierigkeiten bieten moderne Therapieansätze Hoffnung auf Linderung der Symptome. Damit einher geht die Zurückgewinnung der Kontrolle über das eigene Leben.

Selbsthilfegruppen und kognitive Verhaltenstherapien haben sich als wirksame Mittel zum Umgang mit den Aspekten dieser komplexen Störung erwiesen.

Unter dem Portal «Selbsthilfe Schweiz« können Betroffene oder Angehörige verschiedene Selbsthilfeangebote finden.

Besondere Herausforderungen bei Kindern

Kinder mit PTBS zeigen oft andere Symptome als Erwachsene. Dazu gehört etwa das Bettnässen trotz vorheriger Sauberkeitserziehung oder ungewöhnliches Klammern an vertraute Personen.

Weinendes Kind.
Kinder können ebenfalls unter einer PTBS leiden. - Depositphotos

Auch hier können Kinder-Psychologen, die auf PTBS spezialisiert sind, fachgerechte Unterstützung bieten. Sie helfen dabei, solche speziellen Ausdrucksformen frühzeitig anzugehen.

Das gilt vor allem bei einer Belastungsstörung, die Kleinkinder betrifft. Denn gerade hier ähnelt die PTBS oftmals anderen psychischen Störungen.

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