6-6-6-Spaziergang: Der neue Fitness-Hype im Check
Gefühlt gibt es auf Social Media jeden Tag einen neuen Fitness-Trend. Doch die 6-6-6-Methode soll nachhaltige Erfolge bringen. Was steckt dahinter?

Während Sie vielleicht schon von unzähligen Workout-Routinen gehört haben, erobert gerade ein neuer Trend die sozialen Medien, der so simpel wie genial ist. Die 6-6-6-Walking-Challenge verspricht nicht nur Gewichtsverlust, sondern auch bessere Herzgesundheit – und das alles nur durch Gehen.
Was steckt hinter der mysteriösen 6-6-6-Formel?
Die Regel ist verblüffend einfach: Sie gehen eine Stunde lang, sechs Tage die Woche, in flottem Tempo spazieren. Der Clou dabei ist das Timing – Ihr Spaziergang sollte entweder um 6 Uhr morgens oder am frühen Abend um 18 Uhr stattfinden.

Zusätzlich bauen Sie jeweils sechs Minuten Aufwärm- und Abkühlphase in langsamem Tempo ein. Diese strukturierte Herangehensweise macht die Challenge so attraktiv für Menschen, die klare, messbare Ziele bevorzugen.
Das Schöne an dieser Methode ist ihre Flexibilität – Sie können selbst entscheiden, welche der beiden Uhrzeiten besser in Ihren Alltag passt. Die Regelmässigkeit steht im Vordergrund, nicht die exakte Einhaltung der Uhrzeiten.
Warum ausgerechnet diese Zeiten?
Ein morgendlicher Spaziergang auf nüchternen Magen könnte die Fettverbrennung ankurbeln, wie einige Studien nahelegen. Ihr Körper hat über Nacht seine Glykogenspeicher geleert und greift daher schneller auf Fettreserven zurück.
Zusätzlich startet ein Morgenspaziergang Ihren Stoffwechsel und kann Ihre Energie für den ganzen Tag steigern. Andererseits fördert ein Abendspaziergang nach dem Essen die Verdauung und reguliert den Blutzucker.

Besonders nach einer grösseren Mahlzeit hilft Bewegung dabei, die Nährstoffe besser zu verwerten und eventuelle Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Viele Menschen empfinden einen Abendspaziergang auch als entspannend und stressabbauend.
Die Wissenschaft hinter 60 Minuten Gehen
Eine Stunde tägliches Gehen ist ein lohnenswertes Ziel, das Ihnen hilft, die empfohlenen 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche zu erreichen. Diese Empfehlung stammt von der Weltgesundheitsorganisation und gilt als Mindestmass für eine gesunde Lebensweise.
Mit der 6-6-6-Challenge übertreffen Sie diese Vorgabe sogar deutlich. Und mit dieser gebündelten Zeit an zügigem Gehen können Sie Ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit nachhaltig verbessern und Ihre Knochen stärken.
Ihr Herz wird trainiert und pumpt effizienter, während Ihre Knochen durch die Belastung dichter und stabiler werden. Gleichzeitig verbessert sich Ihre Ausdauer und Ihre Muskeln werden gekräftigt, auch wenn Sie es vielleicht nicht sofort bemerken.
Aufwärmen und Abkühlen – mehr als nur Beiwerk
Die sechs Minuten Aufwärm- und Abkühlphase sind wissenschaftlich fundiert und keineswegs überflüssig. Das Aufwärmen erhöht allmählich Ihre Herzfrequenz und die Durchblutung der Muskeln, was Zerrungen und Verstauchungen vorbeugt.
Ihre Gelenke werden beweglicher, die Muskeln elastischer und Ihr Nervensystem stellt sich auf die Bewegung ein. Ohne diese Vorbereitung steigt das Verletzungsrisiko erheblich, selbst bei einer so schonenden Aktivität wie dem Gehen.

Die Abkühlphase hilft dabei, Muskelkater zu reduzieren und lässt Ihre Herzfrequenz sanft wieder auf Normalwerte sinken. Ihr Körper kann die Stoffwechselprodukte besser abtransportieren und sich auf die Erholung einstellen.
Das richtige Tempo finden
Ein wichtiger Aspekt der 6-6-6-Challenge ist das «flotte Tempo» während der Hauptphase. Aber was bedeutet das konkret für Sie? Als Faustregel gilt: Sie sollten sich noch unterhalten können, aber schon leicht ausser Atem sein.
Ihr Puls sollte in einem moderaten Bereich liegen, bei etwa 50 bis 70 Prozent Ihrer maximalen Herzfrequenz. Diese können Sie grob berechnen, indem Sie 220 minus Ihr Alter nehmen.
Was am Anfang anstrengend erscheint, wird mit der Zeit zur Gewohnheit. Ihr Herz-Kreislauf-System passt sich an und Sie werden feststellen, dass Sie automatisch schneller gehen können, ohne sich mehr anzustrengen.
Vergessen Sie die Zahlen – Hauptsache, Sie bleiben dran
Jedes Training, das Sie durchhalten, ist effektiv – unabhängig von der exakten Formel. Die Zahlen sind ein Hilfsmittel, nicht das Ziel an sich.
Falls Ihnen 60 Minuten am Stück zu viel erscheinen, können Sie mit 20-Minuten-Segmenten beginnen und sich langsam steigern. Manche Menschen teilen ihre Stunde auch in zwei 30-Minuten-Einheiten auf – morgens und abends je eine halbe Stunde.

Für die meisten Erwachsenen ist Gehen eine sichere Aktivität, aber bei chronischen Erkrankungen sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt sprechen. Besonders Menschen mit Gelenkproblemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beginnen besser vorsichtig und steigern sich langsam.
Praktische Tipps für den Erfolg
Der Erfolg der 6-6-6-Challenge hängt von der richtigen Vorbereitung ab: Investieren Sie in gute Gehschuhe, die Ihren Füssen Halt geben und Stösse abfedern. Ihre Füsse werden es Ihnen danken, besonders wenn Sie täglich eine Stunde unterwegs sind.
Planen Sie Ihre Routen im Voraus und variieren Sie diese, um Langeweile keine Chance zu geben. Eine abwechslungsreiche Streckenfolge macht das Gehen interessanter und motiviert Sie, dranzubleiben.
Und wenn Sie mögen: Nutzen Sie die Zeit sinnvoll, hören Sie Podcasts, Hörbücher oder Ihre Lieblingsmusik. Viele Menschen empfinden das Gehen als perfekte Gelegenheit, um abzuschalten oder sich weiterzubilden.