PMDD: Das können betroffene Frauen tun

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 27.11.2023 - 15:59

Manche Frauen leiden an einer schweren Form des prämenstruellen Syndroms (PMS), dem PMDD. Oft mit schweren Auswirkungen auf Psyche und Gesundheit.

Periode Krämpfe
Viele Frauen leiden unter extrem starken Periodenkrämpfen. - Depositphotos

PMDD, auch bekannt als prämenstruelle dysphorische Störung, ist eine schwerwiegende Form des allgemein bekannten prämenstruellen Syndroms (PMS).

Es bringt nicht nur die üblichen körperlichen Beschwerden wie Blähungen, Kopfschmerzen und Brustschmerzen mit sich. Bei PMDD kommen noch extreme Reizbarkeit, Angstzustände oder Depressionen hinzu.

Und diese Symptome können so stark sein, dass sie den Alltag massiv beeinträchtigen.

Diese Zustände treten bei Betroffenen in der Regel ein bis zwei Wochen vor Beginn der Menstruation auf. Sie lassen dann nach wenigen Tagen nach Einsetzen der Periode nach.

Schwere Depressionen und Panikattacken

Bis zu 10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter PMDD. Die Ausprägungen sind individuell allerdings sehr unterschiedlich.

Neben den bereits erwähnten PMS-Symptomen wie Krämpfen und Blähungen können auch Wut- oder Reizbarkeitsanfälle auftreten.

Manche fühlen sich überfordert oder angespannt; andere erleben Angstzustände oder sogar Panikattacken. Weitere und heftigere Symptome sind Depressionen und Suizidgedanken.

Andere Frauen klagen über Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Energiemangel. Auch Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen sind als Symptome bekannt, ebenso Heisshungerattacken oder Veränderungen im Appetit.

PMDD Depression
Das PMDD-Syndrom kann schwere Depressionen auslösen. - Depositphotos

Bei einigen Betroffenen dauern diese Symptome bis zur Menopause an.

Die genauen Ursachen von PMDD sind bis heute nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass abnehmende Östrogen- und Progesteronspiegel nach dem Eisprung und vor der Menstruation die Symptome auslösen könnten.

Auch Serotonin, eine Gehirnsubstanz, die Stimmung, Hunger und Schlaf reguliert, könnte eine Rolle spielen.

Ein erhöhtes Risiko für PMDD haben Frauen mit Angstzuständen oder Depressionen sowie PMS in der Familienanamnese oder eigenen traumatischen Erfahrungen.

Viele Behandlungsmöglichkeiten

Ob eine Frau tatsächlich unter PMDD leidet, kann der behandelnde Arzt feststellen. Eine medizinische Behandlung erfolgt dann beispielsweise durch Antidepressiva, hormonelle Verhütungsmittel oder Schmerzmittel.

Auch eine Anpassung der Ernährung, regelmässige Bewegung wie Yoga und Stressmanagement-Tools, beispielsweise Meditation, können unterstützend in der Behandlung wirken.

Wer offen dafür ist, wendet sich einer Selbsthilfegruppe zu oder zieht einen Psychologen zurate.

Psychologische Hilfe
Es ist wichtig, dass betroffene Frauen psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. - Depositphotos

Bei Frauen, die zu der Risikogruppe mit Angstzuständen oder Depressionen gehören, kann möglicherweise schon eine Behandlung dieser Zustände dazu beitragen, dass ein bestehendes PMS sich gar nicht erst oder weiter zu einem PMDD entwickelt.

Ganz vorbeugen kann man nach heutigem Wissen dem PMDD nicht, da die Hormone eine entscheidende Rolle spielen.

Die gute Nachricht aber ist: Mit der richtigen Therapie können die meisten Frauen, die unter PMDD leiden, dessen Symptome spürbar lindern. Einem erfüllten Leben muss PMDD damit nicht mehr im Wege stehen.

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